Zweifeln – Zaudern – Zögern
Zwar ist bei zahlreichen Transport- und Logistikdienstleistern das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation angekommen. Aber oftmals fehlt es noch an der notwendigen Konsequenz, am Wissen, an Ressourcen, an Kennzahlen und Zielen sowie an Geld für die Umsetzung. Und so besteht insbesondere für KMUs der Logistikbranche die Gefahr, den Anschluss zu verpassen und alte Fehler zu wiederholen. Das darf nicht sein.
Deshalb hat HERZIG gemeinsam mit dem Kompetenznetz Logistik.NRW in den vergangenen Monaten eine Informationsreihe zum Thema Nachhaltigkeit und zur neuen Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD durchgeführt und den Deutschen Nachhaltigkeitskodex, DNK als hilfreiches Instrument vorgestellt. Dieser kompakte Berichtsstandard ist gerade für KMU besonders geeignet und unterstützt beim gesamten Prozess der nachhaltigen Transformation, bis hin zur nachhaltigen Berichterstattung gemäß der CSRD.
Die regulatorischen Vorgaben der CSRD betreffen noch nicht alle Unternehmen. Aber selbst wenn Logistik- und Speditionsunternehmen noch nicht berichtspflichtig sind, Verlader fordern immer häufiger nachhaltige Fakten, besonders im Bereich der Kontraktlogistik.
Trotz vieler guter Beispiele droht sich in der Branche ein alter Fehler zu wiederholen – das Zögern. Wer erinnert sich nicht an die Last-Minute Aktivitäten beim Thema DSGVO? Viele Firmen warteten mit der Umsetzung bis kurz vor den Beginn der Rechtspflicht und mussten dann mit viel mehr Aufwand noch eben schnell reagieren. Ähnliches passierte beim Thema ISO. Das wurde zunächst als bürokratische Belästigung angesehen und so die Chance verpasst, frühzeitig auf veränderte Kundenanforderungen zu reagieren. Heute sind Zertifizierungen Standard bei Ausschreibungen.
Beide Fehleinschätzungen scheinen sich nun zu wiederholen. Immer noch warten Spediteure und Logistikunternehmen beim Thema CSRD ab – wer nicht muss, der tut oft auch nichts. Und zu oft fehlt ein individueller, praxisgerecht umsetzbarer Fahrplan auf dem Weg zur „CSR-Zertifizierung“.
Natürlich gibt es Gründe, das Thema CSRD erst einmal nach hinten zu schieben. Die Belastungen der Branche durch die Pandemie sind noch nicht überwunden, die Energiepreise, Inflation und nicht zuletzt gestörte Versorgungsketten sorgen für neue Belastungen.
Andererseits, und dies ist aus unserer Erfahrung das strategisch entscheidende Argument: Wer das Thema CSR/Nachhaltigkeit jetzt schrittweise angeht, kann seine Operations verbessern, Kosten sparen, seine Personalarbeit und den Vertrieb deutlich stärken, ohne die internen Ressourcen und die Budgets zu überfordern. Auf Basis der DNK-Kriterien bieten wir als DNK-Schulungspartner für Logistikunternehmen und Spediteure eine fachspezifische Unterstützung auf diesem Weg an – vom IST zum SOLL und zum ersten Nachhaltigkeitsbericht.
Zweifeln Sie nicht – Step by Step und mit etwas Unterstützung schaffen Sie das.
Zaudern Sie nicht, je später Sie beginnen, desto schwerer wird es.
Mein Rat an alle Entscheider:innen: Zögern Sie nicht länger.