ISO 37001. Das Anti-Bribery Management System als Image- und Vertriebsfaktor

Prof. Dr. Carsten Ahrens und Horst Mehrtens von der deutschen Sektion des Global Infrastructure Anti-Corruption Centre (GIACC) haben auf dem diesjährigen Branchenforum Logistikmarketing.NRW das ISO 37001 Anti-Bribery Management System vorgestellt. Mit ihrer Erfahrung aus der Mitarbeit im DIN-Arbeitskreis und der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der GIACC in UK konnten beide wertvolle Hinweise und Erklärungen vortragen und in die Teilnehmerdiskussion einbringen

Die Risiken der Korruption
Die Verstrickung in Korruption ist gefährlich für Personen und Unternehmen. Je nach Rechtslage und Art Ihrer Beteiligung kann Korruption ernsthafte Folgen haben.
Für einzelne Personen

Für Unternehmen

Die ISO 37001 als Standard für ein externes Audit

– ist ein Management System (angelehnt an die ISO 19600 Compliance Management System, B-Norm),
– wird voraussichtlich Ende des Jahres 2016 verabschiedet,
– wird nach Stand der Dinge eine A-Norm werden,
– wird damit von Dritten zertifiziert und auditiert werden können,
– betrifft alle Organisationen (große und SMEs), alle öffentlichen und privaten
Organisationen und auch NGOs, also insgesamt alle Teile einer Wertschöpfungskette und ist
– in allen Ländern durchzuführen.

Die ISO 37001 als inhaltliche Aufgabe

– Anti-Korruptions-Regelwerk, Verhaltensmaßnahmen und Kontrollen
– Aufgabe der Führungsspitze, Verpflichtung und Verantwortung
– Ranghohe Aufsichtsfunktion (auch im mittleren Management verankert)
– Anti-Korruptions-Ausbildung und -Training
– Risikoabschätzung und –Bewertung
– Gebotene Sorgfalt gegenüber Projekten und Mitarbeitern
– Berichtswesen, Monitoring, Ermittlung und (Nach)Prüfung
– Gegenmaßnahmen und andauernde Verbesserungsmaßnahmen.

Prof. Dr. Ahrens rät…

Das verbesserte Image als Erfolgsfaktor im Wettbewerb

Die Antwort ist im Rückwärtsschluß recht einfach: Sollten Sie als verantwortliche Person eines Betriebes oder der Betrieb als solcher die o.a. Risiken falsch eingeschätzt haben und „erwischt“ und gar gerichtlich belangt werden, sind Sie „dran“.Sollten Sie jedoch nachweisen können, daß Sie ein funktionierendes und gegebenenfalls auch zertifiziertes Anti-Bribery Management System nach ISO 37 001 in Ihrem Unternehmen installiert haben, so sind Sie gegebenenfalls „aus dem Schneider“.Mit dieser ISO-Rückendeckung können Sie Ihren Geschäftspartnern gegenüber mit „breiter Brust“ auftreten und von vornherein die Spielregeln als „ehrlicher Makler“ bestimmen. Sie können – und wollen – nun ja gar nicht mehr anders. Sie haben das Imge des „Unbestechlichen“, Sie arbeiten ehrlich und transparent und auf Dauer zeitlich und ökonomisch nachhaltig.

Der zählbare Beitrag bei Ausschreibungen

Der zählbare Beitrag bei Ausschreibungen liegt zum einen, wie eben genannt, in einem guten, einem sogar verbesserten Image. Zum anderen liegt er auch bei der Bezahlung: Ihre Angebote sind frei von unwägbaren Zusatzkosten, die bisher an mehr oder weniger transparenten Warenübernahmen bzw. –gaben anfielen oder anfallen konnten. Das gilt natürlich auch für den umgekehrten Warenweg.

Nach ISO 37 001 sind alle am betrieblichen Warenverkehr beteiligten Personen und Behörden zur Nichtbeteiligung an Bestechungen und ähnlichem Handeln verpflichtet. Sie müssen als Anwender der ISO 37 001 sogar von vornherein risikobehaftete Handlungen ausschließen bzw. ausschließen, daß Sie mit solchen Personen oder Behörden zusammenarbeiten, die zu einem Risiko führen könnten.

Horst Mehrtens und Prof. Dr. Ahrens sind sich sicher, wer diese Informationen jetzt nutzt hat ganz gewiß einen Handlungsvorsprung. Die ISO 37 001 wird im März nächsten Jahres international zur Zustimmung der beteiligten Nationen ausgeschrieben. Nach jetzigem Stand wird die ISO 37001 als A-Norm Ende des Jahres 2016 spätestens aber zu Beginn des Jahres 2017 in Kraft treten und dann in die nationale und Europäische Normengebung Eingang und Anwendung finden.

Abschließend sagte Prof. Dr Ahrens, „Sie sind darauf vorbereitet. – Hoffentlich!“

Weitere Infos
www.giaccentre.org